Die Schulter

Sportklinik

Das Schultergelenk ist das beweglichste und damit das komplizierteste Gelenk des Körpers . In der Schulter treffen drei Gelenke, verschiedene Muskeln und viele Bänder und Sehnen aufeinander. Sie sind so miteinander verbunden, dass der Arm in fast alle Richtungen bewegt werden kann. Aufgrund dieser Beweglichkeit ist die Schulter anfällig für Verletzungen. Und wenn in der Schulter Schmerzen auftreten, ist die Ursache nicht immer leicht zu erkennen.Neben Verletzungen der Schulter kann es aufgrund von chronischen Reizzuständen, Kalkeinlagerungen in den Weichteilen, Entzündungen oder Abnutzungserscheinungen zu erheblichen Schmerzzuständen und Funktionsbeeinträchtigungen kommen.

Erkrankungen des Schultergelenks

Das Impingementsyndrom

Das Impingementsyndrom ist eine häufige Schultererkrankung. Ursächlich dafür ist die anamtomische Enge zwischen Schulterblatt und Humeruskopf, kann es durch Fehlbelastungen (z.B. Überkopfbelastungen) zu einem Engpaß (Impingement) kommen, welcher den Schleimbeutel und/oder die Rotatorenmanschette irritiert oder sogar lädiert. Ob man ein Impingement entwickelt oder nicht, hängt auch von der knöchernen Formgebung des Acromions (einem Knochenvorsprung, der den höchsten Teil des Schulterdaches abbildet) ab. Je stärker der Knochen nach unten ausgebildet ist, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass mal ein Engpaß auftreten kann.

Erkrankungen des Schultergelenks

Die Rotatorenmanschette

Das Schultergelenk ist von einer Muskel- Sehnengruppe umgeben, die als Rotatorenmanschette bezeichnet wird. Diese Muskeln führen die Bewegungen im Schultergelenk aus und stabilisieren gleichzeitig den Oberarmkopf in der Gelenkpfanne.

Meist nach dem 60. Lebensjahr treten häufig Risse in der Rotatorenmanschette auf. Werden diese über die Zeit größer kann dies zur Kompletruputur der Rotatorenmanschette führen. Die Therapie beginnt zunächst konservativ und kann durch Krankengymnastik und antientzündliche Therapiemaßnahmen angegangen werden. Im frühen Stadium und bei jüngeren Patienten sind auch gute Ergebnisse mit der operativen Naht der Rotatorenmanschette zu erzielen.

Erkrankungen des Schultergelenks

Die Kalkschulter

Die Sehnen der Rotatorenmanschette können auch “verkalken”. Diese “Tendinosis calcarea” kommt vor allem bei Patienten zwischen dem 30. und 50. Lebensjahr vor. Sie hat nichts mit einer altersbedingten Verkalkung zu tun. Die Beschwerden beginnen meist plötzlich ohne vorausgehende Schulterbelastung, mit starken bewegungsabhängigen Schmerzen. Die akute Therapie besteht in der gabe von antientzündlichen und schmerzreduzierenden Medikamenten und/oder Spritzen. In der akuten Phase soll auf Krankengymnastik verzichtet werden. Falls sich keine anhaltende Besserung erzielen lässt, besteht die Indikation zur Durchführung der extrakorporalen “Stoßwellentherapie”. Alternativ dazu kann auch im Rahmen einer minimalinvasiven Operation versucht werden, das Kalkdepot zu entfernen.

Erkrankungen des Schultergelenks

Die Schultergelenksarthrose

Bei der primären Schultergelenksarthrose handelt es sich um einen Knorpelverschleiß im Glenohumeralgelenk.
Sekundär kann die Arthrose auch die Folge einer alten Rotatorenmanschettenruptur oder einer Fraktur sein. 
Die primäre Therapie besteht in der Krankengymnastik und in der Gabe von antientzündlichen Medikamenten.  
Falls sich hier keine ausreichende Besserung erzielen lässt besteht die Indikation zur Implantation einer Schulterprothese.

Therapieformen

Operation der Rotatorenmanschette

Die minimal-invasive Operation bei einer Rotatorenmanschetten-Ruptur erfolgt unter Vollnarkose. Der Operateur verankert die abgerissene Sehne mittels einer arthroskopischen Operation wieder am Oberarmknochen. Hierzu werdcen Knochenanker verwendet, die aus einem selbstauslösenden Material bestehen, also resorbierbar sind. Die Fadenanker weisen eine schraubenartige Struktur auf, die diese im Knochen halten. Ist zusätzlich auch der “Tunnel” zwischen Oberarmkopf und dem knöchernen Schulterdach verengt (Impingement-Syndrom) dann wir dies mit weiteren Operationsmaßnahmen behandelt. Mit diesem Eingriff kann die Beweglichkeit verbessert und die Schmerzen beseitigt werden.

Subacromiale Dekompression

Wird der Patient trotz 3-4 monatiger konservativer Therapie nicht beschwerdefrei oder tauchen die Schulterschmerzen immer wieder auf sollte unbedingt die Ursache des chronischen Reizzustandes der Schulter behandelt werden. Dies ist auch deshalb angeraten um einer fortschreitenden Schädigung der Sehnen (Rotatorenmanschette) und der Gefahr eines Sehnenrisses vorzubeugen (Ruptur Rotatorenmanschette).

Hierzu wird der Raum unter dem Schulterdach operativ erweitert, d.h. der entzündete, verdickte Schleimbeutel beseitigt, ein Band im vorderen Schulterdachbereich (Lig. coracoacromiale) durchtrennt und eventuelle knöcherne Vorsprünge abgetragen. Eine solche Operation sollte minimal-invasiv, d.h. arthroskopisch erfolgen. Eine Schulterarthroskopie im Rahmen der Behandlung des Impingement Syndroms erfolgt in Vollnarkose.

Stosswellenbehandlung

Stoßwellen werden schon seit Jahren in der Medizin erfolgreich zu therapeutischen Zwecken eingesetzt. So hat die Stoßwellentherapie vor allem in der Urologie inzwischen einen Großteil der operativen Eingriffe ersetzt und ist heute die Therapie der Wahl zur schonenden Zertrümmerung von Nieren- und Harnleitersteinen. Mittlerweile kommt das Verfahren auch in der Orthopädie zum Einsatz und wird regelmäßig angewendet bei schlecht heilenden Knochenbrüchen, Tennis- und Golferarm und Kalkschulter. Durch die niederenergetischen Stoßwellen werden körpereigene schmerzstillende Substanzen ausgeschüttet, geschädigtes Gewebe zur Regeneration angeregt, Kalkablagerungen mobilisiert und in der Folge abgebaut.

Schultergelenksendoprothese

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